Der Name Leca ist aus der Abkürzung für Light expanded clay entstanden, der englischen Bezeichnung für Blähton. Bei der Herstellung wird Ton aufbereitet, gemahlen, unter Zugabe von Wasser zu Kügelchen granuliert und in einem Drehrohrofensystem bei 1.200 Grad Celsius gebrannt, wobei die Oberfläche versintert. Die kleinen, strukturstabilen Kügelchen kommen beim Bauen in vielen Bereichen zum Einsatz:
- als Zuschlagstoff für Beton zur Reduzierung des Gewichts
- im Mörtel, Putz oder Estrich zur Verbesserung der Dämmeigenschaften
- als Unterfüllung gegen Feuchtigkeit beim Hausbau
- als loser Dämmstoff beim Trittschall- und Wärmedämmschutz
- zur Befüllung von Kabelkästen gegen Fraßschäden von Nagern
Blähton ist nicht mit Blähbeton zu verwechseln, bei dem es sich um Porenbeton oder Leichtbeton aus den Grundstoffen Sand, Kalk, Zement und Wasser handelt.
Leca steckt auch in Mauersteinen
Leca kommt auch als Leichtzuschlag für Mauersteine zum Einsatz. Dafür werden die Blähton-Kügelchen mit einer dünnen Zementschicht umhüllt und zu Steinen geformt. Die Luftzellen im Inneren der Körner sorgen für vergleichsweise gute Wärmedämmeigenschaften der Mauersteine. Diese sind in unterschiedlichen Abmessungen und Festigkeiten für verschiedene Verwendungszwecke erhältlich. Neben Lochsteinen und Hohlblocksteinen gibt es auch Vollziegel und Sonderformate wie Nut-und-Feder-Blöcke sowie Deckensteine. Leca wird außer im Ein- und Mehrfamilienhausbau auch im Gewerbebau und bei der Errichtung von Krankenhäusern, Kindergärten und Schulen sowie Stallungen verwendet.
Blähton ist Baustoffklasse A1 – Wärmespeichernd und Atmungsaktiv
Für die Herstellung von Blähton eignen sich nur besondere Tone aus den Ablagerungen der Jurameere, die gleichmäßig verteilte feine organische Bestandteile enthalten. Der Ton wird in Deutschland im Tagebau an einigen wenigen Abbaustätten gewonnen, teilweise wird er aus dem Ausland, beispielsweise aus Österreich oder Tschechien, importiert. Blähton ist nicht brennbar und gehört daher zur Baustoffklasse A1. Weiterhin ist er witterungs- und frostbeständig, ungezieferbeständig, atmungsaktiv, wärmespeichernd, unverrottbar und alterungsbeständig sowie leicht und stabil. Das lose Schüttgut kann wiederverwendet werden, sofern sich Abnehmer finden lassen.
Fertigelemente aus Leca für den Innenausbau
Das natürliche Baumaterial Blähton oder Leca wird für Wandbausteine, Schornsteine und Deckensysteme eingesetzt und kommt außerdem bei der Herstellung von Fertigelementen zum Einsatz. Leca-Wandelemente bringen Bauherren alle Vorteile der Fertigteilbauweise wie eine kurze Bauzeit, zeichnen sich darüber hinaus aber auch durch ein ideales Raumklima aus, da Blähton feuchtigkeitsregulierend wirkt. Ihr Schallschutz ist in etwa vergleichbar mit dem von konventionell gemauerten Kalksandstein-Wänden. Im Vergleich mit Gasbetonwänden ist ihre Festigkeit höher, so dass Nägel problemlos eingeschlagen werden können, ohne sich wieder zu lockern. Auf das Verputzen kann bei Leca-Wandelementen getrost verzichtet werden, sie werden lediglich gespachtelt und können anschließend sofort tapeziert werden.
Dachbegrünungen und Bodenverbesserungen – Blähton kommt zum Einsatz
Das gleiche Ausgangsmaterial, das bei den verschiedenen Baustoffen eingesetzt wird, kommt auch im Gartenbau, Erd- und Grundbau auf vielfältige Weise zum Einsatz. So wird Blähton für Hydrokulturen und Containerpflanzungen verwendet, für Dachbegrünungen, zur Bodenverbesserung, bei Baumpflanzungen und Baumsanierungen. Im Winter setzt man Streugranulat aus Blähton ein, in der Geotechnik Auffüllungen aus Blähton für Erdbau und Grundbau.
Das Material bietet im privaten und öffentlichen Bereich neue Möglichkeiten beim Regenwasser-Management, da es als Flüssigkeitsschleuse eingesetzt werden kann. Bei starken Regengüssen wird die Kanalisation nicht mehr ungehindert überflutet, sondern das Wasser wird bei entsprechender Planung nach und nach der Kanalisation zugeführt oder kann im Boden versickern. Bei Geoarbeiten wird Blähton-Granulat zur Verringerung von Erddruck und zur Verteilung von Lasten eingesetzt.