Wir verbrauchen täglich große Mengen an Trinkwasser, oft ohne uns dessen bewusst zu ein, um welch wertvolles Gut es sich dabei handelt. Nur ein geringer Bruchteil unseres Trinkwassers wird jedoch für die Zubereitung von Speisen und Getränken verbraucht. Ein großer Teil des Wassers, das wir tagtäglich verwenden, nämlich rund die Hälfte, kann theoretisch durch Regenwasser ersetzt werden. Es spricht nichts dagegen, für die Toilettenspülung oder die Waschmaschine Regenwasser zu verwenden, und auch für die Pflanzen im Garten ist Regenwasser die beste Wahl.
Menschen haben seit jeher Zisternen zur Speicherung von Regenwasser genutzt. Erst durch die zentralisierte Trinkwasserversorgung verloren Zisternen an Bedeutung.
Doch die Förderung von Wasser, seine Aufbereitung und der Transport zu uns nach Hause sind aufwändig und teuer, im Falle von Blumengießwasser handelt es sich gar um eine sinnlose Vergeudung von Geld und Energie. Wer das in reichlichem Maße vorhandene Regenwasser an Ort und Stelle auffängt, um es zur Bewässerung des Gartens zu nutzen, schont den Geldbeutel und die Umwelt.
Fertige Zisternen aus Kunststoff zum Sammeln von Regenwasser
Um Wasser aufzufangen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Im Handel sind fertige Zisternen aus Kunststoff erhältlich, die jedoch in der Anschaffung teuer sind. Regentonnen sind zwar sehr günstig, das Wasser verschmutzt jedoch schnell, das Wasser beginnt, über zu riechen und Mücken benutzen Regentonnen gerne als Brutstätten. Mit einer unterirdischen Zisterne hat man diese Probleme nicht. Wer körperliche Arbeit nicht scheut und über etwas handwerkliche Begabung verfügt, kann sich eine Regenwasserzisterne auch günstig selber bauen.
Überlegen Sie sich, wie viel Wasser Sie benötigen
Das erforderliche Volumen einer Zisterne hängt von verschiedenen Faktoren ab. Soll das Wasser in der Zisterne ausschließlich für den Garten genutzt werden, spielt die Art der Bepflanzung auf den zu bewässernden Flächen ebenso eine Rolle wie die anfallende Regenmenge in der jeweiligen Region. Ist die Zisterne zu groß bemessen, sind die Anschaffungskosten unnötig hoch und der Selbstreinigungsmechanismus funktioniert nicht richtig. Ist sie zu klein dimensioniert, läuft sie zu schnell voll. Im Internet finden sich an verschiedenen Stellen Online-Zisternenrechner, mit deren Hilfe man das optimale Wasserspeichervolumen ermitteln kann.
Ein Regenwasserfilter schützt vor Verstopfungen
Außer dem Zisternenspeicher gehören noch weitere Komponenten zu einer Regenwassernutzungsanlage. Ein Regenwasserfilter befreit das von Dach herab fließende Regenwasser von groben Verunreinigungen. Da es sich um die erste Filterstufe der Anlage handelt, wird der Regenwasserfilter auch als Vorfilter bezeichnet. Am häufigsten kommen Fallrohrfilter zum Einsatz, die leicht zu montieren sind und weitestgehend selbstreinigend arbeiten.
Den Garten mit Regenwasser bewässern
An der Füllstandsanzeige kann der aktuelle Wasserpegel abgelesen werden. Es gibt verschiedene Methoden der Messung, allerdings ist diese Funktion für die Regenwassernutzung nicht unbedingt erforderlich. Wird das aufgefangene Wasser noch für weitere Zwecke genutzt als für die Gartenbewässerung, sorgt meist eine automatische Trinkwasserspeisung dafür, dass die Zisterne in Zeiten geringer Niederschläge nicht leer läuft. Im Garten kann man dies einfach mit Hilfe eines Gartenschlauchs verhindern, über den man Wasser aus der Leitung nachfüllt.
Der Zisternenüberlauf übernimmt eine wichtige Filterfunktion, da er dafür sorgt, dass überschüssiges Wasser abfließen kann und somit auch die Schwimmschicht entfernt wird, die sich an der Wasseroberfläche befindet und in der sich Schmutzpartikel ansammeln. Eine Pumpe befördert schließlich das Regenwasser zu den Verbrauchsstellen. Im Garten wird es sich dabei um an mehreren Stellen angebrachte Wasserhähne handeln, an denen Gießwasser entnommen werden kann. Zwei unterschiedliche Systeme kommen für den Betrieb einer Zisterne in Frage: die Saugpumpe und die Tauchpumpe.