Bei Vermiculite, auch Blähglimmer genannt, handelt es sich um ein Aluminium-, Eisen- und Magnesium-Silikat, es gehört zu den Tonmineralien. Der Name leitet sich vom lateinischen Wort vermiculus ab, was so viel wie “Würmchen” bedeutet. Das rohe Vermiculit, das hauptsächlich in Südafrika abgebaut wird, besteht aus flachen, dünnen Plättchen. Vor der Verwendung als Dämmstoff wird es zu Granulat gemahlen und anschließend auf über 1000 Grad Celsius erhitzt. Dabei verdampft das eingelagerte Zellwasser schlagartig und das Granulat expandiert auf das 15- bis 25-fache seines ursprünglichen Volumens. Der Dämmstoff wird in verschiedenen Korngrößen hergestellt, bei der Herstellung werden keine chemischen Zusätze verwendet. Blähglimmer wird meist in Form von Granulat, manchmal auch zu Platten gepresst als Dämmstoff verwendet.
Vermiculite gehört zu den nicht brennbaren Baustoffen und wird somit in die Brandklasse A1 eingestuft. Dies gilt nicht, wenn dem Vermiculite Kunstharze zugefügt werden, wie es bei der Verwendung als Zuschlagstoff, beispielsweise in Putzen der Fall sein kann. Als Schüttung kommt Vermiculite hauptsächlich als Dämmung von Decken und Fußböden zum Einsatz, als Platten kann es zur Wärmedämmung in Steildächern zur Anwendung kommen. Außerdem ist die Verwendung als Leichtzuschlag für Beton oder Mörtel möglich. Das Material ist alterungsbeständig und resistent gegen Säuren, Laugen, Schimmel und Fäulnisbildung, Schadinsekten und Nagetiere.
Vermiculite ist perfekt für die Altbausanierung geeignet
Schüttungen aus Vermiculite füllen aufgrund ihrer Beschaffenheit sämtliche Hohlräume aus und eignen sich daher besonders gut für die Altbausanierung. Da das Granulat sehr geringe Durchmesser aufweist, sind geeignete Maßnahmen gegen Durchrieseln zu treffen. Bei der Verarbeitung muss eine Atemschutzmaske getragen werden, um gesundheitliche Risiken zu verhindern. Im eingebauten Zustand ist keine Gesundheitsgefährdung durch den Dämmstoff zu erwarten.
Die hervorragende Isolierwirkung von Vermiculite macht man sich noch in einem anderen Bereich zunutze, nämlich beim Kaminbau. Platten aus Vermiculite stellen eine preiswerte Alternative zu teuren Wärmedämmplatten dar, welche von Kaminofen-Herstellern speziell für ihre Modelle angeboten werden. Entsprechende Platten aus Vermiculite für diesen Zweck bekommt man als Set angeboten; auch für Laien ist es problemlos möglich, den gesamten Ofen damit auszukleiden, wenn die vorhandenen Dämmplatten rissig oder brüchig geworden sind. Die Platten können ganz leicht mit einer Stichsäge zurechtgesägt werden.
Gute Dämmwirkung und günstiger Preis
Aufgrund der guten Dämmwirkung im Hochtemperaturbereich ist Vermiculite darüber hinaus zur Verwendung als Werkstoff im Brandschutz prädestiniert. In diesem Einsatzgebiet werden überwiegend Platten verwendet, typische Anwendungsbereiche sind Lüftungskanäle, Entrauchungskanäle, Installations- und Kabelkanäle sowie Sprinklerleitungen. Auch im Hochbau kommen derartige Platten aus Vermiculite in Dächern, Decken und Wänden sowie in Holztragwerken und Stahltragwerken zum Einsatz, wenn Brandabschnitte voneinander abgeschottet werden müssen.
Ein besonderer Vorteil von Vermiculite im Vergleich zu anderen Dämm-Materialien ist sein vergleichsweise günstiger Preis. Der Rückbau von sauber verbauten Schüttungen ist problemlos möglich, das Material kann entweder für andere Dämmzwecke wieder verwendet oder im Gartenbau zur Bodenauflockerung oder als Pflanzgranulat eingesetzt werden. Platten hingegen können nur in den seltensten Fällen recycelt werden und sind als Bauschutt zu entsorgen.